Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 30. März 1915 (Nr. 106, S. 112; siehe Anmerkungen S. 432).
Mural in Wervik
Wandbild in der Badeanstalt vom Feldlazarett 9 des XV. Korps
Gewaltsam zerstört (Erster Weltkrieg)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 128:
Das Wandbild entstand im Auftrag von Oberstabsarzt Prof. Dr. Kühn, zur Ausschmückung der Badeanstalt im Feldlazarett 9 des XV. Korps.
Die redaktionelle Notiz in Kunst und Künstler (a.a.O.) gibt eine Vorstellung von der Farbigkeit und den Ausmassen des Wandbildes: «Es ist ein Fresko, primitiv auf eine Ziegelsteinmauer gemalt. Die Gestalten sind lebensgross. Die Farben sind: ein fahles Rosa für das Terrain, daneben ein grünlicher Rasenstreifen, hinten gelbliche Lehmhügel und darüber ein weisser, nach oben violettgrauer Himmel. Das eine Pferd ist weiss, das andere schwarzviolett; die Reiter haben graue Uniformen. Der stehende Soldat hat eine lehmgelbe Färbung und ein orangefarbenes Gesicht mit blauschwarzem Haar und Bart.»
Rechts die St.-Medardus-Kirche in Wervik. Im Sommer 1915 entstand eine Federzeichnung nach der gotischen Kathedrale, Abb. in: Kriegslieder des XV. Korps, Berlin (1915), S. 81. Von vermutlich zahlreichen Studien sind bekannt: 3 Zeichnungen, Reiter mit Lanze, im Besitz von Mathilde Q. Beckmann (davon eine abgebildet in: Briefe im Kriege, Ausgabe 1955 S.31, und in: Katalog Ausstellung Köln 1955 Theo Hill). Weitere Studien im Besitz von PB, Frau Wiltrud Brust, München, und in Slg. EG (Abb. in: Briefe im Kriege S.43, Ausschnitt).
Ein zweites Wandbild war geplant, kam jedoch nicht zur Ausführung (siehe Briefe im Kriege, 11.Mai 1915). Die Federzeichnung im Besitz von Theo Garve, Hamburg, bezeichnet «Beckmann Courtray», ist möglicherweise eine Studie hierzu. Erika Waldow, München, entdeckte im Besitz eines Enkels von Prof. Kühn eine Feldpostkarte vom 7. Mai 1915 mit dem Foto des Wandbildes. Die Karte ermöglichte die Identifizierung des «Dr.K.» in den Briefen Beckmanns und diente als Vorlage für die Abbildung im Werkverzeichnis.
Garve weist darauf hin, dass Erich Heckel, den MB 1915 in Ostende traf, im gleichen Jahr (Weihnachten 1915) für die Soldaten seine «Zeltbahn-Madonna» malte (mündl. Mitt.).
Vgl. die Zeichnungen in WIESE 1978, Nr. 249, 252, 253, 254 und 255.
Vgl. die Skizze in ZEILLER 2010, zehntes Skizzenbuch Nr. 1v.