Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 17. Oktober 1928 (Nr. 478, S. 129), [Ende September 1930] (Nr. 537, S. 174) und 4. Mai 1931 (Nr. 564, S. 196; siehe Anmerkungen S. 358, 389, 407).
Akt im Spiegel
Gypsy [I] / Nude with Mirror
Atelier Max Beckmann
Berlin, Seeseiten / Seeshaupt (Oberbayern), Rudolf Freiherr von Simolin (1928 bis 1945)
Seeseiten / Seeshaupt (Oberbayern), Erben von Freiherr von Simolin (1945 bis 1957; Vermächtnis; im Erbgang an den Schwiegersohn Baron Le Tanneaux v. Saint-Paul (1949))
HAMBURG Kunsthalle (seit 1957; Geschenk der British American Tobacco GmbH, Deutschland)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in HAMBURG Kunsthalle
Zeitraum | Preis | Notiz |
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15. Mai 1984 - 29. Jul 1984 | 400.000,00 DEM | Versicherungswert gemäß ZA VA 10198 - Max Beckmann-Retrospektive 1984 - Leihscheine |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 210:
MB schrieb am 17. Oktober 1928 an R. von Simolin: «Was nun Ihre Paralelen mit der Batseba im Louvre und meiner Zigeunerin angeht, so glaube ich dass das was Sie sagen sicher richtig ist. - Ich selbst habe natürlich nicht daran gedacht, aber es wird Sie vielleicht interessieren, dass Benno Reifenberg (der Kritiker der Frankfurter Zeitung) auf den selben Vergleich gekommen ist als er das Bild vor cirka 3 Monaten das erste Mal in meinem Atelier sah. - Nun mir ist’s sehr recht, denn auch [ich] liebe dieses Bild von Rembrandt besonders und kann mich nur geehrt durch diesen Vergleich fühlen. -» (Unveröffentlichter Brief.)
Seit der Ausstellung München 1928 wird das Bild «Zigeunerin» genannt. Zigeunerin-Darstellungen siehe auch Nr. 360 und 453.
Zigeuner*in ist eine historische, seit den1980er Jahren allgemein aufgegebene Fremdbezeichnung der Sinti und Roma. Der Titel des Gemäldes wurde beibehalten, obwohl er diesen heute nicht mehr erwünschten und als diskriminierend empfundenen Begriff beinhaltet. Wie die meisten Titel hat auch dieser seinen Ursprung in der Bilderliste des Künstlers und ist in einem historischen Kontext entstanden. Max Beckmann hat ihn nicht in beleidigender oder demütigender Weise verwendet. Er ist ein Teil seines künstlerischen
Vermächtnisses.