Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 460:

Das Inkarnat der Figuren des Bildes ist bräunlich.
MB liebte die Romane von Joseph Conrad und hat sie wiederholt gelesen. Etliche Bände der deutschen Ausgabe waren in seinem Besitz. Kernstück des Romans The Rescue — A Romance of the Shallows (1920, deutsche Erstausgabe 1931) ist das nächtliche Erscheinen Kapitän Lingards neben einer britischen Jacht, die in der Javasee, vor den Karimata-Inseln, gestrandet ist. «Lingard, allein in dem kleinen Boot der Brigg, brachte das leichte Fahrzeug mit einem weiteren Schlag fast bis unter das Heck der Jacht, legte die Riemen ein und erhob sich. Sein Kopf und seine Schultern wurden längsseits undeutlich sichtbar, und es sah aus, als stände er auf dem Meer. Unwillkürlich machte Mrs. Travers eine Bewegung, als wollte sie zurückweichen.» Es folgt das lange, die Handlung bestimmende Gespräch der beiden Hauptfiguren des Buches, ohne dass Lingard die Jacht betritt (Die Rettung, deutsch von Hermann Stresau, Frankfurt 1965, S. 169-182.)
Freunde Lingards sind ein malaiischer Prinz und seine Schwester Immada, deren dunkelhäutige schwarzhaarige Gestalt Conrad anschaulich macht (S.80).
Gestalten und Ereignisse des Romans in der bildhaften Sprache Joseph Conrads könnten die Idee zu dem Gemälde ausgelöst haben.
Im Besitz von Mathilde Q. Beckmann befindet sich eine Federzeichnung, bez.: «‹Die Rettung› (the rescue) Beckmann Ches Hotel Sept. 47 St. Louis.» (Gemeint ist das Chase Hotel, wo vor dem Einzug in das neue Atelier grossformatige selbständige Zeichnungen entstanden.) Darstellung und Aufbau der Federzeichnung wurden weitgehend in das Gemälde, an dem MB fünf Monate später zu arbeiten begann, übernommen (Abb. in Ausstellungskatalog Max Beckmann Drawings, Carus Gallery, New York 1975).