BERGER, Ludwig

Wirkungsort / Wohnort

Berlin / Amsterdam

Beziehung zu Max Beckmann

Portraitierte(r) / Dargestellte(r)

Beruf / Tätigkeit

Autor(in)

Autor(in) von

… een grote eenzame in dit leven
BERGER LUDWIG 1954
Journalistischer Beitrag
Wir sind vom gleichen Stoff, aus dem die Träume sind
BERGER LUDWIG 1953
Monografie

Weiterführende Publikationen

Weiterführende Quellen

Weiterführende Informationen

Dr. Ludwig Berger wurde von MB portraitiert in 703 Bildnis Ludwig Berger.

https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Berger_(Regisseur)

LEIPZIG Museum der bildenden Künste 2011, S. 242.

Gemäß GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976:

Bildnisfoto Dr. Ludwig Berger von Rosemarie Clausen in Bd. 1, S. 588. Dr. Ludwig Berger (eigentlich Bamberger; 1892-1969) war einer der bedeutenden Theater- und Filmregisseure der Zeit zwischen den Kriegen, ein gelehrter Shakespeare-Kenner, musikalisch hervorragend begabt und erfahren im Umgang mit der Sprache. Er entstammte einer wohlhabenden, kunstverständigen Mainzer Familie. Mit 22 Jahren wurde er als Kunsthistoriker summa cum laude promoviert. Sein Debüt als Regisseur in Mainz war so erfolgreich, dass ihn Leopold Jessner kurz nach dem Ersten Weltkrieg an das Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin holte. International bekannt wurde Berger vor allem durch seine Filme, die er bei der Ufa, in Hollywood, Frankreich und England inszenierte.

In der Hitlerzeit wanderte Berger nach Holland aus, wo er Max Beckmann wiederholt begegnete; 1947 traf er den Künstler in New York. Nach dem Krieg kehrte Berger nach Berlin zurück. Mit einer Serie von Shakespeare-Inszenierungen wandte er sich als einer der ersten Theaterregisseure dem neuen Medium Fernsehen zu.

Über seine Treffen mit Max Beckmann und über die Entstehung des Gemäldes schrieb Berger am 17. Juli 1968, als in Bielefeld die Ausstellung der Sammlung Morton D. May vorbereitet wurde, an Georg Syamken: »Ich war sehr stolz darauf, dass Max Beckmann des öfteren zu mir in mein Amsterdamer Exil-Heim kam, da er sehr scheu und zurückgezogen ein Leben, das NUR seiner Arbeit diente, führte. Zu meinem großen Erstaunen kam er auch gelegentlich zu den Vorlesungen, die ich in meinen eigenen Räumen hielt, und ich sah ihn verschiedentlich, er saß ungefähr in der vierten, fünften Reihe, zeichnen und kritzeln, während ich vorlas. [...] Eines Abends, nach einer solchen Vorlesung kam er sich verabschiedend auf mich zu und sagte: ›Berger, morgen oder übermorgen sollten Sie mal zu mir kommen, ich brauche Sie für Ihre Hände!‹ Da ich ihn etwas fragend ansah, ergänzte er seinen Wunsch durch die Feststellung: ›Alles andere ist fertig!‹ Ich hatte ihn schon öfters in seiner Wohnung besucht - Quappi, seine Gattin spielte zuweilen zweite Geige in meinem Haus-Streichquartett, ich spielte Cello - und nun nahm er mich gleich mit hinauf unters Dach in’s Atelier. Da saß ich riesengroß in einem so schönen braunen [?] Anzug, wie ich ihn nie hatte, vor einem hellblauen Cranach-Hintergrunde, und er gab mir eine Blume in die Hand. Dann malte er, eine knappe halbe Stunde, und ich hatte die schönsten Perlmutt-Hände, die man sich träumen konnte und hielt eine Lotos in der Hand.  ›Da haben Sie sich aber ein bisschen lustig gemacht, Meister?‹, meinte ich mit Hinblick auf die Lotos. ›Nee-nee‹, sagte Beckmann,  ›so SIND Sie!!‹ Da ich wusste, dass seit langem die Blavatzki und ihre theosophischen Betrachtungen auf seinem Nachttisch lagen [Helena P. Blavatsky: Die Geheimlehre; ein zerlesenes Exemplar der Ausgabe Berlin 1932, mit vielen Randbemerkungen von MB, hat sich im Besitz von MQB erhalten] und diese indische Mystik ihn sehr beschäftigte, wurde ich heimlich ganz stolz auf die Lotosblume. Er hatte während meiner Vorlesungen zwei prachtvolle Bleistiftzeichnungen von mir gemacht, die eine ging aus meinem Besitz an das Berliner Schiller-Theater über, dessen Ehrenmitglied ich bin.« (Im Folgenden berichtete Berger vom Besuch einer »Picasso-Ausstellung« mit Max Beckmann in Amsterdam. Brief in den Akten der Kunsthalle Bielefeld.)