Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 1. Oktober 1921 (Nr. 209, S. 204), (vermutlich) [ohne Datum] (Nr. 212, S. 207), 6. September 1922 (Nr. 226, S. 220), Dienstag Anfang November 1922 (Nr. 230, S. 223), 21. April 1923 (Nr. 240, S. 236), Mittwoch [Anfang Dezember 1923] (Nr. 250, S. 244), 13. Dezember 1924 (Nr. 272, S. 262; siehe Anmerkungen S. 458, 460, 463, 465, 472, 476, 484).
Before the Masquerade
Atelier Max Beckmann
München, Reinhard Piper (1922 bis 1953)
München, Gertrud Piper (1953 bis 1963; Vermächtnis)
MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen (1958 bis 1963; Leihgabe)
MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen (seit 1963; Kauf)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen
MÜNCHEN Pinakothek der Moderne 2008, S. 76
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
15. Mai 1984 - 29. Jul 1984 | 400.000,00 DEM | Versicherungswert gemäß ZA VA 10198 - Max Beckmann-Retrospektive 1984 - Leihscheine |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 158:
Nach Mitteilung von Peter Beckmann sind, in einem Raum der Wohnung von MBT in Graz, dargestellt (von links nach rechts): Peter Beckmann, Minna Beckmann-Tube mit einem Tamburin, MB, Dr. Erich Stichel, Arzt in Graz, Grete Skalla, Lehrerin und Freundin von MBT in Graz, Frau Tube, Mutter von MBT. Auf dem Fussboden Fastnachtsrequisiten. Der Wortsinn der Buchstaben auf der Tafel unten links ist bisher nicht geklärt. Wilhelm Hausenstein erwähnt die Katze als «Spielzeug an der Rechenmaschine (die ein alter Kalender ist)». (In: Ganymed.) E. Stichel ist auch auf dem Gem. Nr. 238, G. Skalla auf der Litho Gallwitz 218 dargestellt (Mitt. PB). Reinhard Piper hatte sich von MB «ein Gemälde ungefähr in der Art des Familienbildes von 1920» (Nr. 207) gewünscht, «also ein niedriges Breitformat mit fünf bis sechs Figuren. So entstand zwei Jahre später ‹Vor dem Maskenball›.» «Es hängt in meinem Arbeitszimmer im Verlag, viele Besucher bleiben davor stehn.» (R. Piper, a. a.O.)
Das Doerner-Institut München stellte 1970 eine Röntgenaufnahme vom mittleren Teil des Bildes her. Darauf wird das Selbstbildnis mit veränderter Handhaltung (mit einem Glas ?), das Gesicht ohne Maske und mit geringfügig abweichender Blickrichtung sichtbar. Dr. Christian Wolters, Leiter des Doerner-Instituts: «Das Röntgenbild (Ausschnitt) zeigt die Summe der Formbemühung während der Zeitspanne des Malvorgangs und enthüllt eine Selbstdarstellung des Künstlers von packender Intensität. Der Reichtum an lebendig individuellen Einzelzügen und die Kraft des Ausdrucks sind in abschliessenden Arbeitsgängen ‹maskiert›, verdichtet und ins Allgemeingültige gehoben; ein Vorgang der in der Geschichte der abendländischen Malerei besonders bei Bildnissen vielfach nachzuweisen ist. (Vgl. etwa Christian Wolters ‹Die Bedeutung der Gemäldedurchleuchtung mit Röntgenstrahlen für die Kunstgeschichte› Frankfurt 1938, S. 5 5 und Abb. 83/84).» Vgl. Reifenberg in: Frankfurt 1 (1956) S. 10.
Eine Zeichnung, Peter B. lesend, in der Haltung wie auf dem Gem., ist abgebildet in: Der Querschnitt 7 (1927) S. 691 unter der Überschrift: Reiselektüre gefällig?; eine ähnliche Darstellung, Bleistiftzeichnung, ist im Besitz von Peter Beckmann.
Die Radierung Gallwitz 229, lt. Glaser: 1923, gibt das Gem. im Druck seitenverkehrt wieder. Vgl. auch Gallwitz 247 und 248.
Vgl. die Zeichnung in WIESE 1978, Nr. 482.
Vgl. die Kaltnadelradierung in HOFMAIER 1990, Nr. 264.
Vgl. die Skizze in ZEILLER 2010, 19. Skizzenbuch Nr. 23r.