Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 13. Oktober 1930 (Nr. 540, S. 176; siehe Anmerkungen S. 286, 390).
Banjospielende Frau
Lute Player / Banjo-Playing Woman
Atelier Max Beckmann
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (1930 bis 7. Jul 1937; aus Mitteln der Frankfurter Künstlerhilfe erworben)
BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (7. Jul 1937 bis 10. Mär 1941; Beschlagnahme, EK 14182)
NIEDERSCHÖNHAUSEN Schloss Schönhausen (Aug 1938 bis 18. Apr 1939; Depot »international verwertbarer« Kunstwerke)
BERLIN Galerie Buchholz (18. Apr 1939 bis 10. Mär 1941; in Kommission)
München, Günther Franke (10. Mär 1941; offiziell Tausch, aber nicht erhalten; Gemälde verblieb bei Karl Buchholz)
Berlin, Karl Buchholz (10. Mär 1941 bis Anfang 1945; in den Kriegswirren verlorengegangen)
Verschollen
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
BERLIN Datenbank »Entartete Kunst«, Abfrage: Max Beckmann - Lautenspielerin.
TIEDEMANN 2013, S. 279, 349.
Bemerkungen
Das Gemälde war Bestandteil eines Tauschvertrages zwischen Günther Franke und dem Propagandaministerium. Danach hätte es an den Münchener Kunsthändler gehen sollen. Es scheint eine Absprache zwischen ihm und Karl Buchholz gegeben zu haben, dass Letzterer das Bild behalten konnte. Genaueres über diese Vereinbarung lässt sich nicht in Erfahrung bringen. Da Buchholz am Zustandekommen des Tausches maßgeblich mitgewirkt hatte, könnte Franke sich mit der Überlassung des Bilder erkenntlich gezeigt haben.
Die BERLIN Galerie Buchholz in der Leipziger Straße 119 / 120 wurde im November 1943 Opfer eines Bombenangriffs. Nachweislich sind eine Reihe von Kunstwerken verbrannt. Das Privathaus der Familie Buchholz lag in Berlin-Grunewald, Kudovastrasse 17. Dort kam es zu Plünderungen, als kein Mitglied der Familie zugegen war. Es ist möglich, dass dieses Gemälde und weitere von Max Beckmann zerstört oder gestohlen wurden.
Zeitraum | Preis | Notiz |
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29. Apr 1939 | 15,00 USD | Schätzpreis des BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda im Rahmen der »Verwertung entarteter Kunst«. Quelle: TIEDEMANN 2013, S. 278-280. |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 234:
Die Form des Instruments rechtfertigt den von der MB Liste abweichenden Titel «Banjospielende Frau» (so in Kat. Ausstellung Frankfurt, von Reifenberg übernommen). Zu Jazz- Instrumenten siehe Bemerkung zu Nr. 257. Zum Entstehungsort siehe Bemerkung zu Nr. 323.
Das Bild ist möglicherweise mit anderen Gemälden aus dem Besitz von Karl Buchholz 1943 bei einem Luftangriff im Hause Buchholz Berlin-Grunewald, Kudovastrasse 17, verbrannt. Zur Zeit des Brandes war kein Mitglied der Familie B. im Hause.
Zur Erwerbung des Bildes durch die Städtische Galerie siehe «Frankfurter Nachrichten», zitiert in Bemerkung zu Nr. 338.