Brother and Sister
Atelier Max Beckmann
Santa Barbara, Stephan Lackner (1934)
[?] [Unbekannter Ort], Henri Morgenroth (mindestens 16. Mär 1949)
ZÜRICH Thomas Ammann Fine Art
In privater Hand
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in ZÜRICH Thomas Ammann Fine Art
MoMA Curt Valentin Papers - III.A.5, 2 of 4: Liste der Gemälde vom 6. März 1949, die für SAINT LOUIS City Art Museum 1949 bestimmt waren; »Owner: Henri Morgenroth«. Womöglich lag eine Verwechslung mit seinem Bruder Stephan Lackner (Ernest Morgenroth) vor.
MoMA Curt Valentin Papers - III.A.7: Auf handschriftlicher Liste von Mathilde Q. Beckmann in der Nachlasskorrespondenz von Curt Valentin wird Stephan Lackner als Eigentümer des Gemäldes angegeben.
MoMA Curt Valentin Albums - Black 1: Lackner als »owner« angegeben.
Zeitraum | Preis | Notiz |
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15. Mai 1984 - 29. Jul 1984 | 1.500.000,00 USD | Versicherungswert gemäß ZA VA 10198 - Max Beckmann-Retrospektive 1984 - Leihscheine |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 261:
Nach Aufzeichnungen von EG wurde das Gem. ursprünglich «Siegmund und Sieglinde» genannt. Unter den politischen Verhältnissen 1933 zog MB es vor, die germanischen Helden nicht zu nennen, und er gab dem Bild den Titel« Geschwister». Nur in Richard Wagners Ring des Nibelungen, einer freien Version der germanischen Sage, erscheinen Siegmund und Sieglinde als Geschwister und als Eltern Siegfrieds (Sigurds). Bei Wagner ist das Schwert Erkennungszeichen, Brautgabe und Liebespfand. («Die Walküre» 1. Aufzug, Ende des dritten Auftritts. Den Hinweis gab Bernhard Heitmann.)
In den zwanziger Jahren wurde das Interesse am Nibelungenstoff vielerorts wieder lebendig. Fritz Lang drehte einen zweiteiligen Nibelungen-Film; Wagners «Ring» wurde auch an kleineren Bühnen aufgeführt.
«Weil MB das Bild so gut gefiel» (MQB), wiederholte er die Darstellung nach Abschluss des Gemäldes mit nur geringfügigen Abweichungen als Aquarell (Aq. im Besitz von MQB; Abb. bei Selz 1964 und in Katalog Ausstellung Hamburg/Frankfurt 1965. Das Aquarell wurde mehrfach mit unterschiedlichen Titeln ausgestellt). Von dem zweiten Bildnis der Mutter (Nr. 95) abgesehen, ist im Werk von MB keine weitere derartige Wiederholung bekannt (siehe aber Bezüge zwischen Gemälden und Graphik).
Das Datum in der Signatur des Aq. ist schwer lesbar. Nach Erinnerung von St. Lackner ist das Blatt, wie zwei weitere Aquarelle mit mythologischen Inhalten («Europa», «Odysseus»), 1933 entstanden (so bis 1964 auch in Ausstellungskatalogen datiert; vgl. auch den Duktus der Signaturen). Nach Mitt. von MQB an P. Selz 1964 entstand das Aq. 1937 (so bei Selz datiert) in Amsterdam. Worauf sich die Bemerkung von Göpel, das Aquarell sei vor dem Gemälde entstanden, stützt, war nicht zu ermitteln.
Vgl. die farbige Arbeit auf Papier in BECKMANN MAYEN / GOHR / HOLLEIN 2006, Nr. 63.