Doppelbildnis Carl
Portrait of Käthe und Walter Carl
Atelier Max Beckmann
Frankfurt am Main, Walter Carl (1918)
Frankfurt am Main / Meran, Käthe Carl
In privater Hand
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (seit 2006; Dauerleihgabe)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in FRANKFURT AM MAIN Städel Museum
https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/bildnis-ehepaar-carl
Zeitraum | Preis | Notiz |
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01. Jan 1918 - 31. Dez 1918 | 1.500,00 Mk | Gemäß MBA MB Nachlässe - MB Bilderliste I, Verkäufe 1918: »Karl Doppelportrait 1500«. |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 140:
Walter Carl (Frankfurt/M 1884-1956), Bruder von Fridel Battenberg (siehe Nr. 205), und Käthe Carl geb. Brinkmann (* 1887). Das Ehepaar Carl gehörte zu dem kleinen Freundeskreis Beckmanns in seinen frühen Frankfurter Jahren. Carls waren unter den ersten, die neue Bilder Beckmanns frisch von der Staffelei kauften: Die Angeklagten, Selbstbildnis 1917, Adam und Eva, eine Landschaft und Die Nacht (Nr. 189, 194, 195, 196, 200). Zeichnungen Beckmanns aus der Sammlung C. wurden 1966 bei Kornfeld & Klipstein in Bern versteigert.
Das Doppelbildnis entstand im Auftrag. Walter C. war Kenner und Sammler mittelalterlicher Plastik. Zur Entstehungszeit des Bildes war er in der väterlichen Textilfirma J. A. Carl tätig (daher die Besitzangaben bei Glaser). Um 1920 eröffnete C. eine Antiquitätenhandlung in der Bockenheimer Landstrasse 9 in Frankfurt. (Nach mündl. Mitt. und Briefen von Käthe Carl.)
Von Gesprächen mit MB und dessen häufigen Besuchen im Hause Carl Ulmenstrasse 37, bei denen zunächst «eine halbe Stunde mit den mittelalterlichen Plastiken gespielt» wurde, berichtete W. Carl in einem Interview: «Er liebte es, spielerisch mit ihnen umzugehen, sie in immer neue Beziehungen zueinander zu setzen und dabei ihre Formen und Gebärden zu beobachten. Ebenso wie sie hat er die Gemälde Grünewalds geliebt, der damals in weiten Kreisen so gut wie unbekannt war» (Frankfurter Allgemeine Zeitung 3. Febr. 1951).
Rückseitig ein aufgeklebtes, ca. 4:8 cm grosses Stück Leinwand in der Beschaffenheit der Bildleinwand.
Eine Zeichnung, Bildnis Walter Carl, datiert 1916, Abb. Glaser S. 63, ist im Besitz von Günther Franke. Zwei Zeichnungen Käthe Carl (auf einem Blatt), 1917 bzw. 1918 datiert, befinden sich in der Slg. Piper, München; eine weitere, datiert 1918, ist abgebildet in Kat. Auktion Hauswedell 173, Hamburg 4. Juni 1970.
Siehe die Radierungen Gallwitz 76 und 84.
Die Angaben zum Entstehungsort beziehen sich auf GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976.
Vgl. die Zeichnungen in WIESE 1978 Nr. 377 und 396.