Kleines Trapez
Variety Show
Atelier Max Beckmann
MÜNCHEN Galerie Günther Franke
Wiesbaden / Wolframs-Eschenbach, Herbert Kurz (um 1935 bis 1967)
Münster, MÜNSTER LWL-Museum für Kunst und Kultur (um 1953; dauerhafte Leihgabe)
[Ort unbekannt], Nachlass Herbert Kurz (1967 bis 1968)
New York, Jerome L. Stern und Ellen Stern (1968)
ZÜRICH Thomas Ammann Fine Art
In privater Hand
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in ZÜRICH Thomas Ammann Fine Art
Zeitraum | Preis | Notiz |
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15. Mai 1984 - 29. Jul 1984 | 1.000.000,00 DEM | Versicherungswert gemäß ZA VA 10198 - Max Beckmann-Retrospektive 1984 - Leihscheine |
05. Feb 1933 - 05. Mär 1933 | 3.600,00 RM | KUNSTVEREIN HAMBURG Ausstellungen 1927-1944 |
23. Okt 1930 - 30. Nov 1930 | 6.000,00 RM | Versicherungswert im Rahmen der Wanderausstellung BASEL Kunsthalle 1930, wie sie später in Dresden gezeigt wurde. Vgl. STA BASEL Beckmann 1930, Verzeichnis der Werk für Neue Kunst Fides, Dresden A. |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 154 f.:
MB hatte eine Vorliebe für Variété, Zirkus und Kabarett. Seine Freunde, nach ihren Erinnerungen an MB befragt, berichten fast ausnahmslos von dieser Passion. Benno Reifenberg: «Beckmann ging nicht eben häuflg in die Oper oder ins Schauspiel, aber er besuchte regelmässig das Variété im Schumann-Theater. Er kannte sich genau in der Artistenwelt aus, und er hat mir oft erklärt, dass hier allein noch eine ununterbrochene Tradition erhalten werde, die sich in den Figurationen der Parterre-Akrobaten bis in alt-ägyptische Zeiten zurückleiten lässt, mit dem Gerät der Jongleure und sogar in den Dankesbezeugungen der Artisten für den Beifall.» [...] «Wenn wir ihn begleiteten, dann war es ein besonderes Vergnügen, seine sachverständige Kritik an den Arbeiten der Variétékünstler zu vernehmen und seine fast kameradschaftliche Bewunderung bei einer besonders gelungenen Nummer.» (In: Frankfurt 1 [1956] Heft 1, S.9-10.) Siehe auch Göpel 1955 S. 61; derselbe, Zirkusmotive und ihre Verwandlung im Werke Max Beckmanns, in: Die Kunst und Das Schöne Heim 56 (1958).
Darstellungen aus Variété und Zirkus, von ihren Akteuren, die gelegentlich versteckt oder offenkundig selbstbildnishafte Züge tragen, bilden einen beträchtlichen Teil des malerischen, graphischen und plastischen OEuvres. Die Formulierung Beckmanns «Wir alle sind Seiltänzer. Bei ihm ist’s wie in der Kunst, so auch bei allen Menschen: Der Wille, das Gleichgewicht zu erreichen und zu behalten» (Briefe an eine Malerin, Schlusssatz) bezeugt den Doppelsinn seiner Faszination und das Gleichnishafte dieser Bilder.
Eindeutige Identifizierungen der Figuren des vorliegenden Bildes haben sich nicht ergeben.
Die Buchstaben unten links sind zu (Zei)TUNG, rechts wohl zu (Sc)HUMA(nn-Theater) zu ergänzen.
Der Titel «Variété, gross» im Kat. München 1930 unterscheidet das vorliegende Gem. von dem gleichzeitig ausgestellten (kleineren) Variété, Nr. 279. Gelegentlich wurde wohl das vorliegende Gem. auch «Kleines Trapez» - im Gegensatz zu Nr. 219 - genannt.