Rookt Miss Blanche
Scheveningen, Five o' clock in the Morning
Atelier Max Beckmann
BERLIN Galerie Alfred Flechtheim (1928 bis 1929; in Kommission)
Stettin, Museum für Kunst und Kunstgewerbe (1929 bis 6. Aug 1937)
BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (6. Aug 1937 bis 10. Mär 1941; Beschlagnahme, EK 7622)
NIEDERSCHÖNHAUSEN Schloss Schönhausen (Aug 1938 bis 18. Apr 1939; Depot »international verwertbarer« Kunstwerke)
BERLIN Galerie Buchholz (18. Apr 1939 bis 10. Mär 1941; in Kommission)
MÜNCHEN Graphisches Kabinett Günther Franke / MÜNCHEN Galerie Günther Franke (10. Mär 1941 bis 1970; Tausch)
MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen (1970 bis 1974; Leihgabe)
MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen (seit 1974; Stiftung Günther Franke)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen
http://alfredflechtheim.com/werke/scheveningen-um-fuenf-uhr-frueh/
BERLIN Datenbank »Entartete Kunst«, Abfrage: Max Beckmann - Scheveningen, fünf Uhr früh.
TIEDEMANN 2013, S. 280, 347.
MÜNCHEN Pinakothek der Moderne 2008, S. 149.
Die Gemäldestandorte im Münchener Graphischen Kabinett von J. B. Neumann und unter der Leitung von Günther Franke sowie in der späteren Galerie Günther Franke können aufgrund der lückenhaften Quellenlage nicht eindeutig definiert werden. Siehe BILLETER 2017, S. 43–89.
Zeitraum | Preis | Notiz |
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15. Mai 1984 - 29. Jul 1984 | 300.000,00 DEM | Versicherungswert gemäß ZA VA 10198 - Max Beckmann-Retrospektive 1984 - Leihscheine |
29. Apr 1939 | 40,00 USD | Schätzpreis des BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda im Rahmen der »Verwertung entarteter Kunst«. Quelle: TIEDEMANN 2013, S. 278-280. |
23. Okt 1930 - 30. Nov 1930 | 3.000,00 RM | Versicherungswert im Rahmen der Wanderausstellung BASEL Kunsthalle 1930, wie sie später in Dresden gezeigt wurde. Vgl. STA BASEL Beckmann 1930, Verzeichnis der Werk für Neue Kunst Fides, Dresden A. |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 212:
Blick aus einem Hotelzimmer in Scheveningen, links wohl das Eckhaus der Ladenreihe an der Kurpromenade, die sich unter der vorgeschobenen Terrasse des Kurhauses befindet. Die Landschaft ist im Licht der über dem Festland aufgehenden Sonne dargestellt. Das Bild ist durchgehend rot untermalt. Die Buchstaben (R)OCHT MIS(s) BLA(nche) — korrekt holländisch: rookt = raucht - beziehen sich auf eine damals viel gekaufte Virginia-Zigarette. Im Sommer 1928 verbrachte MB Ferien in Scheveningen. Im Anschluss an die Reise entstanden 1928 sechs Strandlandschaften (Nr. 291, 293, 295, 296, 297, 298). Das vorliegende Gem. erscheint in der Literatur mit unterschiedlichen, von der MB-Liste abweichenden Titeln. Bei Reifenberg, wohl nach Verständigung mit MB: Scheveningen, früh halbfünf (nur in der Frankfurter Zeitung a. a.O., als Zusatz); sonst zumeist: Scheveningen morgens; gelegentlich mit frei variierter Angabe der Uhrzeit. Seit der Ausstellung bei Günther Franke 1946 ist das Bild unter dem hier verwendeten Titel bekannt.
Darstellung und Aufbau einer Bleistiftzeichnung (Abb. in Katalog Ausstellung München 1968) stimmen mit dem Gemälde weitgehend überein. Die Schrift auf der Zeichnung, am Haus links, ist wohl als (Zig)ARETTE(n), holländisch: cigareten, zu lesen. Es ist anzunehmen, dass die Zeichnung vor der Natur entstand und als Vorlage für das Gem. diente und dass die Schrift aus formalen Gründen im Bild abgewandelt wurde. Die Signatur mit Datierung 1930 kann wie in anderen Fällen nachträglich, bei Übereignung des Blattes an Rudolf von Simolin, angebracht worden sein.
Vgl. die Skizze in ZEILLER 2010, 29. Skizzenbuch Nr. 72v.