Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 1. Januar 1930 (Nr. 511, S. 151), 2. Februar 1930 (Nr. 513, S. 153), 9. Juni 1930 (Nr. 523, S. 159), [Ende September 1930] (Nr. 537, S. 174), [Anfang November 1931] (Nr. 577, S. 207), 8. Februar 1932 (Nr. 581, S. 209), 14. September 1932 (Nr. 598, S. 223), [17. September 1932] (Nr. 599, S. 224), 21. September 1932 (Nr. 600, S. 225), 8. Oktober 1932 (Nr. 603, S. 226), 9. Oktober 1932 (Nr. 604, S. 227) und 29. Januar 1933 (Nr. 612, S. 234; siehe Anmerkungen S. 374, 375, 380, 389, 414, 424, 429, 459).
Große Fastnacht
Carnival Paris
Atelier Max Beckmann
Mathilde Q. Beckmann (1930)
[?]München, Günther Franke (1930)
BERLIN Galerie Alfred Flechtheim (bis 1932; in Kommission)
BERLIN Staatliche Museen zu Berlin (1932 bis 7. Jul 1937; Kauf für die Nationalgalerie)
BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (7. Jul 1937 bis 10. Mär 1941; Beschlagnahme, EK 16002)
NIEDERSCHÖNHAUSEN Schloss Schönhausen (Aug 1938 bis 18. Apr 1939; Depot »international verwertbarer« Kunstwerke)
BERLIN Galerie Buchholz (18. Apr 1939 bis 10. Mär 1941; in Kommission)
MÜNCHEN Graphisches Kabinett Günther Franke / MÜNCHEN Galerie Günther Franke (10. Mär 1941 bis 1974; Tausch)
MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen (1970 bis 1974; Leihgabe)
MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen (seit 1974; Stiftung Günther Franke)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in MÜNCHEN Bayerische Staatsgemäldesammlungen
BERLIN Datenbank »Entartete Kunst«, Abfrage: Max Beckmann - Fastnacht Paris.
MÜNCHEN Pinakothek der Moderne 2008, S. 177.
TIEDEMANN 2013, S. 278, 350.
Die Gemäldestandorte im Münchener Graphischen Kabinett von J. B. Neumann und unter der Leitung von Günther Franke sowie in der späteren Galerie Günther Franke können aufgrund der lückenhaften Quellenlage nicht eindeutig definiert werden. Siehe BILLETER 2017, S. 43–89.
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
15. Mai 1984 - 29. Jul 1984 | 500.000,00 DEM | Versicherungswert gemäß ZA VA 10198 - Max Beckmann-Retrospektive 1984 - Leihscheine |
29. Apr 1939 | 140,00 USD | Schätzpreis des BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda im Rahmen der »Verwertung entarteter Kunst«. Quelle: TIEDEMANN 2013, S. 278-280. |
10. Jul 1937 | 3.000,00 RM | Versicherungswert, abgegebene Gemälde für MÜNCHEN Hofgarten-Arkaden 1937; gemäß ZA I / NG 0866 Versicherung »Entarteter Kunst«. |
01. Okt 1932 | 1.000,00 RM | Ankaufspreis von BERLIN Nationalgalerie gemäß ZA I / NG 0471 - Landeskommission; Rechnung vom 1. Okt 1932. |
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 231f.:
Die Buchstaben rechts unten sind wohl als GRAN(d) BA(r) zu lesen. Zu Fastnacht-Darstellungen im Werk von MB siehe Bemerkung zu Nr. 206.
1930 schrieb W. Hausenstein über das Bild: «Hier ist eine der grössten Leistungen der zeitgenössischen Kunst überhaupt» (a.a.O.).
Im Archiv der National-Galerie Berlin (Ost) befinden sich Briefe von MB vom 14., 17. und 21. September 1932, die den Ankauf des Gemäldes betreffen. Danach waren die Preise für grössere Bilder «vor einem Jahr noch 10-12000 M». «Nach einiger Überlegung» erklärte sich MB jedoch damit einverstanden, «die Pariser Fastnacht für M 1000 tausend Mark der Nationalgalerie zu überlassen». Er empfand dabei Freude, «gerade in einer wirklich wesentlichen Arbeit verstanden und gefördert zu seien, andererseits um den geringen pekuniären Erfolg eine gewisse Melancholie». Von der in Aussicht gestellten Einrichtung eines Raumes mit seinen Bildern im ehem. Kronprinzenpalais, die «anschliessend an den Ankauf des Fastnachtsbildes vorgenommen werden soll», nahm er «mit Vergnügen Kenntnis». (Siehe Abb. S.I/596, 597.)
Bei der vorübergehenden Schliessung des Kronprinzenpalais im August 1933 wurde der Beckmann-Raum aufgelöst. Das Gem. figuriert in einem «Verzeichnis der Kunstwerke, die nach dem Amtsantritt von Direktor Hanfstaengl aus der Schausammlung des Kronprinzenpalais entfernt und magaziniert worden sind», sowie in einer Liste der von der Kommission Ziegler am 7. Juli 1937 in der National-Galerie ausgewählten Kunstwerke für die Ausstellung «Deutsche Verfallskunst seit 1910» ( = Entartete Kunst). Der Hinweis auf die unveröffentlichten Briefe von MB und auf die Verzeichnisse ist Dr. Annegret Janda, Leiterin des Archivs der National-Galerie, zu danken.